West Highland White Terrier

 

“Mr. Herriot”, sagte er, “wir haben zwei neue Westies. Könnten Sie nicht mal zu uns kommen und sie gegen Staupe impfen?“

Es war eine erfreuliche Abwechslung. Als ich das Haus betrat, erblickte ich zwei schwanzwedelnde Welpen. Sie waren zwölf Wochen alt und sahen mich mit neugierigen Augen an.

„Zwei schöne Tiere“, sagte ich. „Und wie heißen sie?“

„Ruffles und Muffles“, antwortete Mr. Whithorn. „Wir wollen das Andenken an unsere beiden verstorbenen Lieblinge wach halten.“ Er griff nach den Welpen und überschüttete sie mit Küssen.

Nach der Impfung dauerte es eine Zeitlang, ehe ich die Hunde wiedersah. Ja, es muß fast ein Jahr später gewesen sein, als ich zu den Whithorns gerufen wurde. Als ich in das Wohnzimmer kam, saßen Ruffles und Muffles Nummer zwei nebeneinander auf dem Sofa. Eine merkwürdige Starrheit war in ihrer Haltung. Als ich mich ihnen näherte, blickten sie mir kalt entgegen, und wie auf ein Kommando entblößten beide ihre Zähne und fingen an, leise, aber drohend zu knurren.

(aus „Auf den Hund gekommen“ von James Herriot)

Westies stammen aus dem schottischen Hochland. Bereits im 17. Jahrhundert wurde begonnen, aus den kleinen Hunden der Gegend einen Weißen herauszuzüchten, den man bei der Jagd besser sehen  konnte. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts kannte man diese Hunde unter dem Namen Pittenweem- Roseneath bzw Poltalloch Terrier. Mit diesen Namen stehen zwei, maßgeblich an der Schaffung des heutigen Westies beteiligte Züchter in Verbindung: Colonel E.D.Malcolm und der Duke of Argyll. Colonel Malcolm stellte 1904 den Antrag, diese Hunde unter der einheitlichen Bezeichnung West Highland White Terrier offiziell anzuerkennen. Im gleichen Jahr sah man die Terrier erstmalig unter dem neuen Namen auf einer Ausstellung.

Der kleine, lustige Hund verbreitete sich sehr schnell und wurde auch bei Nichtjägern sehr beliebt.

Westies sind niederläufige Terrier mit kurzem, kompakten Körper, einem relativ kleinen Kopf und kleinen Stehohren. Der leicht gerundete Schädel hat einen kräftigen, nicht zu langen Fang, der sich zur Nase hin verjüngt. Oberkopf und Fang haben in etwa ein Verhältnis von 3:2, der Stop ist deutlich zu sehen und zwischen den weit auseinander liegenden, möglichst dunklen Augen befindet sich ein leichter Einschnitt. Westies haben ein kräftiges komplettes Scherengebiß, wobei auch eine Zange toleriert wird. Der muskulöse Hals ist gut aufgesetzt und wird zur Schulter hin dicker. Der Rumpf ist gedrungen, mit geradem Rücken, starken Lenden und schräg abfallenden Schultern. Die Brust ist tief, die Rippen in der oberen Hälfte gebogen. Die Gliedmaßen sind sehnig, wobei die Hinterpfoten kleiner als die Vorderen sind.

Die Fellfarbe ist immer weiß, ohne gelblichen Anflug, Nase, Augenlider und Krallen sind schwarz. Die Terrier haben ein Doppelfell. Das drahtige Deckhaar ist glatt und etwa 6 cm lang. Die Unterwolle ist dicht anliegend, kurz und weich. Um diese Fellqualität zu erhalten sollte ein Westie regelmäßig getrimmt und nie geschoren werden.

Die West Highland White Terrier sind lustige, lebhafte, mutige und selbstsichere Hunde, die  ihre jagdlichen Wurzeln nicht immer verleugnen können.