Deutscher Schäferhund

„Die jährlichen Wettkämpfe der Diensthunde der Polizei konnten auf eine 15jährige Tradition zurückblicken. Der diesjährige Wettkampf war also ein kleines Jubiläum. Als Vierjähriger war Kantor zum ersten Mal auf der Bahn erschienen und jetzt trat er das fünfte Mal zum Wettkampf an. Bisher hatte er, sooft er gestartet war, immer gesiegt. Er war vierfacher Meister, und Csupati wollte ihn an diesem Jubiläum zum fünftenmal als Sieger erleben. Einer solchen Leistung konnte sich bisher kein Hund und kein Hundeführer rühmen.

Der Wettkampf begann mit Geschicklichkeitsübungen: Spurenverfolgung, Suchen versteckter Gegenstände, Bewachen von Gegenständen und Personen, Entwaffnung eines Angreifers, Verteidigung und anderes. Es folgten Mutproben, zum Beispiel der Sprung durch brennende Reifen. Den Abschluß bildete das Hindernisspringen. Die Jury bewertete jede Leistung nach Punkten, und die Sieger wurden an Hand der erreichten Gesamtpunktzahl ermittelt.

Kantor, der Sieger des Wettbewerbs vom Vorjahr, startete zuerst.“

aus „Großfahndung mit Kantor“ von Rudolf Szamos

                                                                                                  

Die Geschichte des Deutschen Schäferhundes ist eng mit einem Namen verbunden: Rittmeister Max von Stephanitz. Er begann um 1899 aus den verschiedenen Schäferhunden, welche die Herden hüteten die Rasse zu standardisieren, die wir heute kennen. Urvater aller Schäferhunde ist der 1895 geborene Hektor Linksrhein, den von Stephanitz in Horand von Grafrath umbenannte. Was viele nicht wissen: Horands Großvater Greif war weiß. Erst ab 1930 wurde kein weißer Schäferhund mehr ins SV Zuchtbuch eingetragen.

Mit dem Deutschen Schäferhund erschuf von Stephanitz eine vielseitig einsetzbare Rasse und der SV ist einer der größten Vereine weltweit. Auch in Amerika gewann der Hund schnell an Popularität, bis es mit dem ersten Weltkrieg den ersten Einbruch gab, weil alles Deutsche aus den Staaten verbannt wurde. Durch seinen guten Ruf als Arbeitshund gewann er schnell wieder an Interesse. Denn diese Hunde arbeiten zuverlässig als Polizei-, Schutz-, Sanitäts-, Blindenführ- und Fährtenhunde, sind gut erziehbar und sehr lernwillig.

Die mittelgroßen Hunde sind langgestreckt, kräftig, gut bemuskelt und lebhaft. Der zwischen den Ohren mäßig breite Kopf muß trocken sein und der Körpergröße entsprechen. Die Stirn ist wenig gewölbt, mit schwach angedeuteter Mittelfurche und nicht scharf abgegrenztem Absatz. Die Lefzen sind trocken, der Fang kräftig mit gut schließendem Scherengebiß. Der Nasenrücken ist gerade, die mittelgroßen Ohren werden stehend getragen. Mandelförmig, etwas schräg liegend und möglichst dunkel sollten die Augen sein. Der kräftige Hals ist ohne Wamme, die Brust tief, aber nicht zu breit, mit flachen Rippen und mäßig aufgezogenem Bauch. Der Rücken sollte gerade und kräftig sein, aber das derzeitige Zuchtziel verfolgt leider einen anderen Weg. Gebrauchshundetypisch sind die langen schrägen Schultern mit der guten Bemuskelung und die gut gewinkelten Gliedmaßen. Schäferhunde gibt es in den Farben schwarz, grau, rotbraun oder rotgelb, wobei die Tiere entweder einfarbig oder mit regelmäßigen rotbraunen oder weißgrauen Abzeichen sind. Schäferhunde gibt es mit stockhaarigem Fell. Den Langhaarigen, auch Altdeutscher Schäferhund genannt, sieht man weniger und dann auch selten mit SV Papieren. Inzwischen gibt es einige Vereine, die sich vom SV getrennt haben und die langhaarige Variante züchten.

Die Hunde gehören zu den am meisten gezüchteten Rassen der Welt und erfreuen sich nicht nur bei Hundesportlern großer Beliebtheit.

Deutsche Schäferhunde sind, richtig gehalten, freundlich, intelligent, furchtlos, selbstsicher und arbeitsfreudig. Keineswegs eignen sie sich als kurz gebrauchte und dann im Zwinger abgestellte Sportgeräte.